Marketing-Aktionen
brauchen ein Budget. Bei kleinen Unternehmen und Selbständigen ist
aber alles eine Frage von Prioritäten und mangels Budget geht die
Kommunikation dann oft leer aus.
Dabei
wissen Sie sicherlich so gut wie ich, dass alles was sie machen
Kommunikation ist. Sie kommunizieren das Bild Ihres Unternehmens bei
jeder Aktivität, bei jedem Wort, bei jedem Verhalten. Auch
Nicht-Kommunikation ist Kommunikation. Auch nicht auf den sozialen
Netzwerken präsent sein ist Kommunikation ... Jeder noch so kleine
Franken der gewonnen wird wird aber nur sehr wohlüberlegt in
konkretes Marketing und Kommunikation investiert.
Denn
als kleines Unternehmen sind Sie mehr als jedes andere mit der
Liquidität konfrontiert. Wie viel haben Sie letztes Jahr in konkrete
Werbung, Kommunikation und Marketing investiert? 10'000? 20'000?
5'000? Weniger? Theoretisch sollte ein Marketingbudget rund 10% ihres
Umsatzes repräsentieren. Unrealistische Theorie oder Tatsache? Sagen
Sie's mir.
Dank
den sozialen Netzwerken ist das klassische Marketing heute an
einem Wendepunkt. Das virale (die immer schon als beste
Werbung bezeichnete Mund-zu-Mund-Propaganda), das tribale
Marketing wird wieder zum wichtigsten Kommunikationsmittel.
Diskussionen finden statt um Sachen, die die Leute unternommen haben,
gesehen haben oder eben mögen (liken).
Sie
wissen am besten was Ihre Marke
ausmacht, was die Leute mögen. Nun
brauchen Sie nur noch die 3, 4, 10 oder 50 Schlüsselpersonen
zu finden welche ehrlich von Ihrem Produkt überzeugt sind. Diese
machen Sie zu Ihren Botschaftern. Botschafter welche Lust haben
über Ihr Produkt, Ihre Dienstleistung zu reden, weiter,
lauter, so leidenschaftlich, dass sich der Virus von alleine
auszubreiten beginnt.
Wenn
Sie sich an die sozialen Netzwerke wagen, denken Sie daran,
dass es Menschen sind, die Ihre Beiträge lesen, dass sie sich
wünschen, einen Menschen als Gegenüber zu haben. Sie müssen ihnen
deshalb etwas Spezielles geben,
etwas Besonderes.
Von
hier zur Bildung Ihrer Gemeinschaft ist es nur ein kleiner
Schritt. Vergleichen Sie was auf der facebook-Seite von Coca-Cola
passiert mit der einer kleinen, Ihnen bekannten Firma. Ist es
wirklich notwendig, Millionen von Fans zu generieren um diskutieren
zu können oder wäre es nicht sinnvoller, eine kleine, feine
Gemeinschaft von Überzeugungstätern zu haben mit ehrlichen,
nachhaltigen Beziehungen die auf Qualität beruhen? Es braucht dazu
nur ein paar wenige Schlüsselpersonen ...
Nachdem
die Frage „Was bringt mir SocialMedia“ oft mehr als hinreichend
beantwortet wurde stellt sich natürlich auch immer die Frage „Was
kostet das?“. Gutes SocialMedia ist ein mächtiges
Kommunikationswerkzeug, bzw. ein ganzer Werkzeugkasten, welcher bei
Beachtung dieser 6 Tipps sehr kostengünstig eingesetzt werden kann.
1.
SocialMedia-Plattformen
Vielleicht
möchten Sie sich am
Anfang nur auf ganz wenige Soziale Netzwerke,
wie zum Beispiel facebook oder twitter beschränken.
In diesem Fall, und vorausgesetzt Ihre Postingfrequenz kann einfach
gehandhabt werden, können Sie getrost auf
eine Social Media Plattform
(wie Sprout Social, Hootsuite
oder Buffer) verzichten
oder deren
Gratis-, bzw. Light-Version
benutzen
um Ihre Postings zu planen. Falls Sie aber vorhaben, Ihre
SocialMedia-Aktivitäten in grossem Masse zu intensivieren wäre es
eine gute Idee, ein Budget für die Bezahl- bzw. Voll-Version
vorzusehen. Die verschiedenen Angebote starten bei rund CHF 7
monatlich und sehen meist für jährliche Abschlüsse Reduktionen
vor. Nehmen
Sie sich Zeit um die verschiedenen Plattformen auszuprobieren und zu
testen, welche am ehesten Ihren Bedürfnissen entspricht bevor Sie
sich für eine Bezahl-Version entscheiden.
2.
Werbung
Sie
haben vielleicht ein kleines Unternehmen und Ihr Budget ist schmal.
Oder Sie arbeiten für einen Konzern der ganz viele verschiedene
Angebote für ein enorm breites Publikum hat. Wenn Sie sich einmal
für Werbung entschieden haben sollten Sie in beiden Fällen
diesen Schlüsselfaktor nie aus den Augen verlieren: Je
grösser das Publikum, desto höher die Kosten. Mit anderen
Worten: wo bei einer kleinen facebook-Seite ein Budget von CHF 1.-
pro Tag vollauf genügend sein kann reicht dies bei
einer Seite mit hoher Fan-Zahl nirgends hin. Die Erklärung dazu:
Sie haben bereits eine grosse Reichweite wenn Sie viele „Likes“
haben, deshalb muss facebook ihre Werbung weiter streuen um einen
signifikanten Effekt zu erzielen. Dies ist nicht der Fall bei einer
kleinen Seite. Denken Sie deshalb daran, dass Ihre Werbekosten
zunehmen, je höher Ihre Anhängerschaft wird und je mehr
Netzwerke Sie benutzen.
3.
Bildrechte / Eigene Produktion
Hier
kommt der verzwickte Teil. Viele Webseiten oder SocialMedia-Konten
müssen sich mit legalen
Problemen
herumschlagen weil sie die Bildrechte nicht verifiziert und die
Quellen nicht genannt haben. Falls Sie kein eigenes Produkt anbieten
wäre ein Konto
bei einer Bildagentur
von Vorteil. Auch hier gibt es verschieden Preismodelle, von
monatlichen Abonnements bis zu Einzelkauf. Es gibt ganz viele
verschieden Agenturen (istockphoto,
getty, fotolia,
...) mit verschieden Stärken und Schwächen. Nehmen Sie sich Zeit um
die für Sie passende zu finden. Dadurch schützen Sie sich vor
Strafverfolgungen. Schauen Sie aber jeweils genau auf die
entsprechenden Lizenzen, nicht jedes Bild wird für Werbezwecke
verkauft, einige nur für redaktionelle Inhalte. Es gibt auch Portale
die Bilder unter cc-Lizenz
anbieten, Flickr
ist wohl das bekannteste. Diese Bilder sind gratis, unterliegen meist
aber strengeren Quellenangaben. Sollten
Sie sich keine Bildagentur leisten können dann ist "Hausgemacht"
immer noch eine gute Alternative.
photo
von Marc Mateus
Dolarz, Flickr
4.
Analysewerkzeuge
Wenn
Sie verantwortlich sind für die SocialMedia-Strategie Ihrer Marke
dann gehört es zur Ihren Kernaufgaben
Zahlen für die Statistiken zu generieren und diese richtig
interpretieren zu können.
Wenn Sie eine SocialMedia-Plattform
benutzen um Ihre Konten zu führen dann haben Sie bereits Zugang
zu solchen Analyseberichten.
Manchmal kann eine spezifischere Analyse aber von Vorteil sein. Dazu
gibt es Upgrades in den diversen Plattformen oder aber spezielle
Analysewerkzeuge wie z.B. TweetReach
oder Twitonomy.
5.
Zusätzliche Hardware
Dies
ist der einfachste Punkt. Entweder Sie benutzen Ihren persönlichen
PC/Laptop
für Ihre SocialMedia-Aktivitäten oder Sie haben einen der nur dafür
eingerichtet ist. Unter Umständen erweist sich der Kauf eines
iPads/Tablets
als gute Investition oder ein eigenes Mobiltelefon
für den 1-Klick-Instagram oder
Zugang um sich nicht jedes mal ein- und wieder ausloggen zu müssen.
Machen Sie es wie Sie wollen aber vergessen Sie nicht es frühzeitig
zu budgetieren. Beachten Sie auch, dass die meisten Plattformen heute
mobile Applikationen haben welche Ihnen fast alle Möglichkeiten
lassen Ihre Konten auch unterwegs zu pflegen.
6. SocialMedia
Koordinator
Zeit
ist der wichtigste Kostenfaktor denn gutes
SocialMedia braucht
Zeit. Wenn das alles zuviel sein sollte
für eine einzige Person, involvieren Sie doch einfach ein
weiteres Team-Mitglied. So haben Sie den Kopf frei für
wichtige Managementaufgaben. Ein weiteres
SocialMedia-Teammitglied kann – relevante Expertise vorausgesetzt –
auch eine neue Sichtweise einbringen. Warum also nicht? Aber
denken Sie daran, Image ist Chefsache. Beauftragen Sie also nicht den
computerbegabten Sohn eines Angestellten oder die Lehrtochter, nur
weil sie immer auf facebook ist. Denn schliesslich soll Ihr Auftritt
auch hier professionell sein. Zudem muss die involvierte Person über
die Ziele und Strategien in Ihrem Unternehmen auf dem laufenden sein
und auf Reklamationen richtig reagieren können, denn diese sind
öffentlich ...